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Dojo kun (Dojo-Regeln)

Die Dojo kun sind Verhaltensregeln, welche bis auf Bodhidharma, den Begründer des Shaolin Kempo, zurückreichen sollen. Obwohl diese oft Funakoshi zugeschrieben werden, besagen Gerüchte, dass sie vom okinawischen Karatemeister Sakugawa Shungo bereits im 18. Jahrhundert aufgestellt wurden. Die fünf Aussagen finden sich auch in Funakoshis 20 Paragrafen wieder, weshalb dadurch der Zusammenhang gegeben ist.

 

Die fünf Regeln besagen (ohne Gewichtung):

Eins ist: Vervollkommne deinen Charakter.

Eins ist: Sei gewissenhaft und bewahre den Weg der Aufrichtigkeit.

Eins ist: Entfalte den Geist der Bemühung.

Eins ist: Sei respektvoll und höflich.

Eins ist: Bewahre dich vor übertriebener (gewaltsamer) Leidenschaft. (Hüte dich vor verletzendem Verhalten).

Diese fünf Punkte werden in der Regel beim Eingang des Dojo angebracht und (in Japan) am Ende jeder Unterrichtsstunde vom höchstrangierten Schüler (Sempai) aufgesagt und von den übrigen Schülern (Kôhai) wiederholt.

Diese Dojo-Regeln wurden oft verändert und angepasst, können aber auch in modernen Varianten gefunden werden.

 

Hier ein Beispiel für moderne Dojo-Regeln:

  1. Beachte jederzeit die Dojo-Regeln.

  2. Jeder Karateka verneigt sich korrekt beim Betreten und Verlassen des Dojo – nicht nur Senken des Kopfs.

  3. Das Dojo ist ein spezieller Platz und jeder gewährt diesem den gebührenden Respekt.

  4. Gebührender Respekt ist dem Instruktor und den anderen Sensei zu gewähren.

  5. Dan Träger verbeugen sich nach dem Grad.

  6. Respekt muss jedem Karateka, egal welchen Grades und Alters, gezeigt werden. Es ist üblich als Zeichen des Respekts, sich vor dem Träger eines höheren Grades zu verbeugen.

  7. Ein Karateka sollte nicht mit dem Karate-Gi ins Training kommen und aus dem Training gehen.

  8. Pünktlichkeit ist wichtig. Nur ausnahmsweise ist eine Verspätung akzeptabel. Karateka, die zu spät kommen, knien auf der Seite und warten bis der Trainer sie auffordert am Training teilzunehmen.

  9. Es ist akzeptabel, vor dem Training zu dehnen und Techniken zu üben, vorausgesetzt es ist kein Training in Gange. Spielen oder Herumalbern ist im Dojo nicht erlaubt.

  10. Während des Trainings sind Lärm und Ablenkung auf einem Minimum zu halten. Dies zeugt von Respekt gegenüber dem Instruktor und den anderen Schülern.

  11. Im Training sollte der Trainer regelmässig anerkannt werden (durch Rei oder Osu).

  12. Maximale Anstrengung, Konzentration und Verpflichtung zum Trainieren ist immer anzuwenden.

  13. Rauchen, Essen und Trinken ist im Dojo nicht erlaubt.

  14. Karateka sind besorgt, dass der Gi regelmässig gewaschen wird und sauber ist. Persönliche Hygiene muss aufrechterhalten werden.

  15. Finger- und Zehennägel müssen wegen Verletzungsgefahr kurz geschnitten sein.

  16. Ringe, Uhren, Halsketten und anderer Schmuck müssen vor dem Training abgelegt werden.

  17. Keine beleidigenden oder drohenden Worte sollten im Dojo verwendet werden.

  18. Keine unnötige Gewalt darf gegen Personen im oder ausserhalb des Dojo angewandt werden.

  19. Männliche Karateka sollten kein T-Shirt unter dem Gi tragen. Weiblichen Karateka ist ein weisses T-Shirt erlaubt.

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